Demo in Bamberg - Ein kümmerlicher Haufen Nazis.

Als ich heute gegen zehn Uhr am Maxplatz in Bamberg war, machte sich im ersten Moment Verwunderung und auch ein bisschen Enttäuschung breit. Viel los war bei der Demo gegen die für heute ebenfalls am Maxplatz angekündigte Versammlung der Rechten noch nicht.

Ich gesellte mich natürlich trotzdem zu den vielleicht 100 Menschen, die dort waren, um mir die Beiträge der verschiedenen Redner der bunten Gegeninitiative anzuhören. Es waren viele deutliche und gute Statements dabei. Nicht zu langatmig, sondern ordentlich auf den Punkt gebracht.

Es füllte sich ordentlich

Und ab halb elf kamen immer mehr Menschen, um den angekündigten Rechten zu zeigen, dass in Bamberg kein Platz für sie ist. Es waren am Ende mehrere hundert Bürger dort. Ich würde sogar behaupten, es könnten rund 1000 Menschen gewesen sein. Da ich recht weit vorne stand, war es nicht ganz einfach abzuschätzen, wie viele Unterstützer die Demo gegen Rechts letztlich gefunden hat, aber die Polizei wird ihre Zahlen sicherlich noch kund tun.

Ein kümmerlicher Haufen Verwirrter

Und dann kamen sie. Und ich musste partout lachen. Es war ein gar kümmerlicher Haufen Verwirrter, der sich einfand, um rechte Parolen unter dem Deckmantel einer besorgten Bürgerschaft zu verkünden. Vierzig Menschen vielleicht. Offiziell ging es ihnen ja um "Asylmissbrauch". Aber ihre Kleidung und ihr Auftreten ließen aus meiner Sicht keinen Zweifel daran, dass es sich um Nazis handelte.

Was genau sie in die Welt hinausriefen, konnte ich nicht hören. Das tatsächlich bürgerliche Lager war so laut, dass in Richtung Fußgängerzone keine braunen Töne vernehmbar waren. Was ja auch gut so ist.

Leider hörte man hinterher aber auch, dass die Polizei gegenüber einem Pressefotografen handgreiflich wurde, der auf eine Bank steigen wollte, um ein besseres Bild von der Situation zu bekommen. Warum eine höfliche Aufforderung für den Polizisten nicht genügte, kann ich nicht sagen. So etwas zu hören, macht mich aber immer ein wenig sauer.

Martin Wilbers

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